Dass Skandinavien wunderschön ist, hat sich inzwischen einigermaßen herumgesprochen. Wir kennen die Kinder von Bullerbü, die auf weiten schwedischen Blumenwiesen herumalbern und urgemütliche dänische Ferienhäuser direkt am rauschenden Meer. Aber was ist mit dem westlichsten skandinavischen Land? Wie viele Reisende schaffen es bis nach Norwegen? Viel zu wenige! Denn Norwegen steht seinen skandinavischen Nachbarländern in nichts nach. Auch dort gibt es unglaublich freundliche blonde Menschen und traumhaft-schöne Landschaften.
Allerdings ist Norwegen nicht ganz günstig, auch das lässt sich nicht von der Hand weisen. Hierin liegt vielleicht einer der wichtigsten Gründe dafür, dass immer mehr junge Menschen sich dazu entscheiden, eine Zeit auf einer norwegischen Farm zu verbringen und dort mitzuarbeiten, um im Gegenzug Kost und Logis geboten zu bekommen. Geldersparnis ist aber bei Weitem nicht das einzige Pro, was Farmarbeit in Norwegen für junge, neugierige Menschen so attraktiv macht. In welchem ‚normalen’ Urlaub kommt man so schnell und leicht mit Einheimischen ins Gespräch und lernt die Lebensweise des bereisten Landes auf so authentische Weise kennen wie während der Zeit auf einer echt norwegischen Farm?
Worin ‚Zurückkehrer’ sich einig sind, ist, dass die norwegischen Farmer, die deutsche Urlauber aufnehmen, äußerst warmherzig und aufgeschlossen auf die neuen Mitarbeiter und Familienmitglieder auf Zeit zugehen. Dass eine Gastfamilie den neuen Farmarbeiter mit zu einem Familienausflug nimmt und ihn während seiner Zeit an der Farm wie ein vollwertiges Mitglied der Familie behandelt, ist absolut keine Seltenheit. Norweger, wie alle Skandinavier sind außerordentlich gastfreundlich und sehen in den deutschen ‚Aushilfs-Farmarbeitern’ keinesfalls bloß eine günstige Arbeitskraft. Die nordischen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft im ehemaligen ‚Wikingerland’ verschlägt in diesem Punkte nicht gerade verwöhnten Deutschen immer wieder den Atem.
Dennoch ist der Aufenthalt auf einer norwegischen Farm kein reiner Urlaub. Seien Sie sich über die körperlichen Strapazen, die diese Arbeit bedeutet, im Klaren. Sind sie aber bereit und in der Lage ‚ordentlich anzupacken’, dann wird die Zeit auf einer Farm in Norwegen ein unvergessliches Erlebnis werden, an das sich immer wieder gern zurückdenken werden.
Sorgen wegen eventueller Sprachbarrieren muss sich übrigens niemand machen. In ganz Norwegen, auch in den ländlichen Gegenden, sprechen die Menschen hervorragendes Englisch, viele beherrschen sogar ein paar Bröckchen deutsch. Deutsch ist den skandinavischen Sprachen sehr ähnlich. Besonders Schwedisch und Norwegisch sind für deutsche Muttersprachler daher recht leicht zu lernen. Wer dazu bereit ist und sich ein bisschen Mühe gibt, kann während einiger Wochen in Norwegen leicht erste Sprachkenntnisse sammeln.
Wer im Urlaub faul am Pool liegen und nichtstun will, für den ist ein Urlaub auf einer norwegischen Farm sicher nicht das richtige. Wer aber statt Strand, Sonne und Eis am Stiehl auf ein Abenteuer aus ist, seinen Horizont erweitern will und neugierig auf ein Land ist, das vom Massentourismus noch nicht überrollt wurde, für den könnte Farmarbeit in Norwegen genau die Herausforderung sein, nach der er sucht.