An einem wunderschönen oder interessanten Ort, an dem man immer schon mal leben wollte, sein Geld verdienen, davon träumen viele Menschen. Freiberufler müßte man sein, ist dann oftmals der erste Gedanke. Und Dank unserer modernen Gesellschaft, wo Arbeit in vielen Fällen von jedem beliebigen Ort auf der Erde aus geleistet werden kann, um dann Ergebnisse mittels Internet an seinen Arbeitgeber, Kunden oder Klienten zu schicken, läßt sich dieser Wunsch auch häufig realisieren.
Doch gerade in Deutschland verbindet man mit freiberuflicher Arbeit oft berechtigterweise schwankende Einkommen und ständig wechselnde Arbeitgeber. Ein Unsicherheitsfaktor, der in vielen Fällen den Weggang ins Ausland verzögert oder vielleicht sogar ganz verhindert. Fernsehreportagen von Rückkehrern bestätigen Ausreisewillige daher oft in ihrem Zögern und man traut sich nichts mehr zu. Aber gerade das Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten ist von übergeordneter Bedeutung, geht es darum, im Ausland sein Geld zu verdienen.
Selbstverständlich sollte man die Landessprache einigermaßen beherrschen und flexibel sein, was die Art der Arbeit betrifft, denn einfach seinen Job im Ausland weitermachen, ist in den allermeisten Fällen nicht möglich. Wahrscheinlich wird man sogar mit etwas beginnen, das man nicht unbedingt gleich viele Jahre macht, denn Stellenangebote im Ausland decken auch ein immenses Spektrum ab, in dem man vielleicht sogar gerade als Ausländer, idealerweise sowieso englischsprechend, deutsch muttersprachlich plus gute Kenntnisse der jeweiligen Landessprache, gute Anstellungschancen hat. Vielleicht müssen es auch zunächst zwei Jobs sein, die einen über Wasser halten, aber lebt man erst einmal an seinem Traumort, bekommt Arbeit ohnehin eine andere Bedeutung, da negativ befrachtete Begriffe wie Alltag und Tagwerk vermutlich für lange Zeit keinen Einfluss mehr auf die Zugewanderten nehmen werden. Sehr wahrscheinlich ist ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich, aber es gibt sie, die Jobs im Ausland, die gerade von Zugereisten ausgeübt werden können.
In einer Urlaubsregion wie der Côte d’Azur gibt es für die ansässige englischsprechende Bevölkerung schon seit vielen Jahren mit dem Riviera Reporter eine entsprechende kostenlose Zeitschrift mit Adressen, die helfen, sich im neuen Zuhause zurecht zu finden, mit englischsprachigen Anwälten, Ärzten, Handwerkern usw. Und natürlich verfügt sie auch über Stellenangebote. Am Gardasee gab es und gibt es vielleicht noch immer die Gardaseezeitung, die ähnliches für deutschsprechende Bewohner leistet. Trotz aller Hilfen sollte man eine gewisse Risiko- und Experimentierfreude besitzen und vor allem bedenken, dass Löhne im Ausland nicht unbedingt mit derselben Pünktlichkeit wie in Deutschland gezahlt werden.